Geschichte
Das alte Schlachthaus von Laufen wurde 1897 vom Architekten Julius Ganser aus Basel erbaut. Die imposante Dreiflügelanlage ist siedlungsgeschichtlich und architektonisch für die Gemeinde Laufen von grosser Bedeutung und bildet ein typologisches Zeugnis der damaligen Industriearchitektur; einfache, charaktervolle Architektursprache mit überdurchschnittlicher ästhetischer und funktionaler Qualität. In seiner Geschlossenheit mit Stallungen, Schlächterei, Verwaltung und Wohnen unter einem Dach entspricht das Gebäude dem deutschen Schlachthaustyp. Die strenge Symmetrie mit Einfahrt und Hof erinnert dagegen an den französischen Typus.
Nach der Einstellung des Schlachtbetriebes zerfiel das Äussere zusehens. Die Räumlichkeiten wurden zwischenzeitlich durch verschiedene Institutionen genutzt.
Mitte 1999 haben Zwimpfer Partner I Jeker Blanckarts Architekten SIA und die Bauunternehmung Müller Bau AG ein Bebauungs- und Nutzungskonzepts für das Schlachthausareal zusammen mit der Errichtung eines Kulturzentrums vorgeschlagen. Die Regionale Musikschule Laufental-Thierstein und das Kulturforum Brauerei-Chäller sollten neues Leben in das unterdessen baufällig gewordene Gebäude bringen.
In den Personen von Hans-Peter und Alfred Richterich fanden der Architekt Heinz Jeker und der Baumeister Karl Hueber interessierte und motivierte Ansprechpartner, die auf Anhieb die Umnutzungsidee begeistert aufnahmen. Das grosszügige Engagement der beiden Brüder, gemeinsam mit der Emil und Rosa Richterich-Beck Stiftung sowie der Ricola AG bildeten den Grundstein für die Realisierung des neuen Kulturzentrums. Die Gemeindeversammlung von Laufen gab das Baurecht auf dem Grundstück kostenlos ab. Damit waren die Voraussetzung zur Gründung der gemeinnützigen Stiftung Alts Schlachthuus geschaffen. Unter dem Präsidium von Georg Schnell gelang es, die Stiftung breit abzustützen und mit einer soliden finanziellen Basis zu versehen, die den Umbau des alten Gebäudes erlaubte. Nach aufwendigen Arbeiten wurde das Kulturzentrum „Alts Schlachthuus“ im September 2002 eingeweiht und der regionalen Musikschule und dem Kulturforum Laufen als Mieter übergeben.